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«Corona»- die Schwester der Trauer

Was könnte die Schwester «Corona» mit dem Bruder «Trauerprozess» gemeinsam haben? Nehmen wir an die Trauer hätte eine lineare Abfolge - was sie natürlich nicht hat. Denn weder die Schwester noch der Bruder haben einen linearen Ablauf. Doch nehmen wir an, die Schwester «Corona» hätte die gleichen Phasen wie die Trauer.





Was könnte die Schwester «Corona» mit dem Bruder «Trauerprozess» gemeinsam haben?

Die ersten Phasen haben wir fast alle hinter uns: der Schockzustand und das Nichtwahrhabenwollen. Die Einen haben schnell zur neuen Realität gefunden. Die Anderen verharren immer noch im Schockzustand. Wobei sie genau mitbekommen, was um sie herum gesagt, geschrieben und gelästert wird. Was untypisch ist in einem Schockzustand.

Und viele mussten erkennen, dass das Verhandeln mit der neuen Realität wenig gebracht hat. Vielleicht konnten sie es ein bisschen hinauszögern oder eventuell hat es ein Problem gelöst. Keine Ahnung, vielleicht ist das Verhandeln noch nicht vorbei. Und während andere noch am Verhandeln sind…

… haben viele ihre veränderte Situation angenommen und realisiert, dass sie so ist. Doch mit dem Realisieren kommen auch verschiedenen Emotionen und Gefühle hoch. Wut – Einsamkeit – Sucht - Depressive Phasen. Sogar eine Zeit der Rebellion oder des Aufstandes können sich zeigen. Auch Phasen der Heiterkeit, ja zum Teil der Fröhlichkeit, werden durchlebt.

Und immer wieder die Ungewissheit, die wieder eine Spur des Schocks und des Nichtwahrhabenwollens auslösen. Für einen kurzen Moment, denn die Realität nimmt wieder Überhand.

In diesem Moment klimmt das Verlangen auf, die Bettdecke über den Kopf zu ziehen. In einem anderen Moment zeigen sich geballte Fäuste, die sich entladen wollen.

Alles wird erschwert durch die Distanz. So als wäre man allein im Leben. Keine Nähe, keine Liebkosung, kein Halten. Allein… einsam… vergessen… auf sich selbst gestellt…

Trotz tröstender Gesten kann die innere Leere nicht gestillt werden. Trotz liebevollen Handelns auf Distanz können der Schmerz und die Sehnsucht, nach dem was gerade fehlt, nicht wettgemacht werden.

Bis ein zaghafter Hauch, eines neuen Anfangs in der Ferne ersichtlich ist.

Der Mut neu zu beginnen oder weiterzumachen, an dem was war.

Die Ehrlichkeit zu sich selbst zu haben, dass es Geduld und Anstrengung braucht, um wieder Fuss zu fassen.

Den Mut zu haben vielleicht eine neue Richtung einzuschlagen.

Die Geduld aufzubringen weiterzugehen in die Ungewissheit und sich erlauben auch scheitern zu dürfen. Um wieder aufzustehen und neu zu beginnen.

Mit vereinten Kräften wieder Hoffnung im Weitergehen fassen und neuen Spuren des Lebens zu hinterlassen.

«Corona» die Schwester, gibt dem Bruder «Trauerprozess» ihre Hand. Zu zweit werden sie die Zeit des Neuen angehen und hinter sich lassen, was neu beginnen kann.


Eure Domenica

 

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